Australien 2017

Tag 3 - Sydney Central

Am Morgen wollten wir uns erstmal einen Kaffee und was zu Mampfen besorgen. Also erstmal ab in Richtung Cafés und etwas ausgesucht. Wir entschieden uns beide für einen Salmon Bagel und einen schwarzen Kaffee in einem kleinen italienischen Eck Bistro, bei dem es Heizstrahler gab, die wir eigentlich nur aus dem Herbst oder Winter aus Berlin kennen. Den Leuten hier scheint es offensichtlich schon bei knapp unter 20° C zu kalt zu sein. Piepen. Hehehehe. Beim Check unserer Spiegel Online bzw. Facebook App auf dem Smartphone bekamen wir die ersten Nachrichten von „Xavier“ mit, der in Berlin sein Unwesen trieb. Die uns geschilderten Erlebnisse und Fotos waren für uns schon ziemlich krass. Hatten wir doch hier super Wetter und nur den typischen Wind einer Küstenstadt.

Bondi Beach

Nachdem wir unsere Bagel aufgegessen hatten, setzten wir uns kurzerhand in die dortige Woollahra Library, um ein bisschen zu recherchieren und an Blog bzw. anderen Sachen zu arbeiten. Außerdem wollten wir unbedingt in den kommenden Tagen einen Van besichtigen und eine Probefahrt machen. Deshalb durchsuchten wir diverse Facebookgruppen, Gumtree (ähnlich Ebay Kleinanzeigen) und das Internet nach Angeboten von passenden Fahrzeugen. Wir wollten ja schließlich nicht irgendein 0815 Kastenwagen … Der erste Eindruck muss halt einfach stimmen – ganz einfach. Gegen 14 Uhr fuhren wir in die Innenstadt und liefen ein wenig durch die Straßen. Es roch so ziemlich überall nach Essen und ein asiatisches Restaurant folgte dem Nächsten. Da uns dieses kulinarische Überangebot ziemlich auf die Nerven ging, fragte ich kurzerhand eine Sydney Expertin (Hallo Anna!) nach coolen Gegenden, die nicht nur auf Essen ausgelegt sind. Als Antwort bekamen wir das nur ein paar Stationen entfernte Newtown. „Dann ab nach Newtown. Egal wohin eigentlich, nur weg hier…“

"Egal wohin eigentlich, nur weg hier…“

In Newtown angekommen, entschieden wir uns für den Weg nach links. Entlang diverser Lokalitäten, Geschäfte und sonstigem Kramläden folgten wir dem Ruf des Pubs. Nach einigen hundert Metern rief Robbin einen Herrn zurück, der sich wegen eines Vans während der Zugfahrt bei uns gemeldet hatte. Das Telefonat war gut und so machten wir einen Besichtigungstermin für Sonntagnachmittag aus. In einem Pubfenster las ich, dass es Livemusik gab. Wie sich später herausstellte, war schon Freitag und nicht mehr Donnerstag, weshalb wir vergeblich auf die Band warteten. So entschieden wir uns für ein weiteres Bier. Da wir am Abend zuvor zwei Getränke von unserem ecuadorianischem Zimmernachbar spendiert bekamen, mussten wir unbedingt noch in einem Liquorshop vorbei. Zufällig war genau nebenan ein Laden, der zum Pub gehörte und die Bedienung, die uns vorher im Laden unser Bier gezapft hat, stand plötzlich auch dort hinter dem Tresen. Bye.

Bondi Beach

Am Bahnhof spielte ein Drummer auf einem halbakustischen Schlagzeug und getriggerten Glasflaschen. Am Anfang war das auch ganz cool, doch war ich nach ein paar Minuten ein bisschen gelangweilt und ich wollte ihm dann doch nichts in sein Hütchen werfen. Zuhause angekommen beendeten wir den Abend mit lauter Musik, ein paar alkoholischen Getränken und vielen betrunkenen Südamerikanern. Dass dieser gesamte Tag und Abend ziemlich teuer war, brauche ich wahrscheinlich nicht erwähnen. Wir beschlossen für die nächsten Tage erstmal auf Bier zu verzichten… Natürlich aus rein gesundheitlichen Gründen und nicht wegen der hohen australischen Steuern. ;)

Tag 4 - Sydney Central

Der nächste Tag begann so ziemlich wie der vorherige, nur dass wir nicht im Café frühstückten, sondern in einem kleinen Bäcker im Woolworth (Wooli). Danach ging es wieder in die Bibliothek. Die Bibliothek ist keine typische Bibliothek, sondern mit vielen Farben, Pflanzen und Sitzmöglichkeiten gespickt. Unten können kleine Kinder verschiedene Sachen ausprobieren, lesen und am riesigen Touchscreen mit irgendwelchem Gedöns interagieren. Im ersten und zweiten Stock befinden sich diverse Tische, PCs, Bänke, Ruheräume zum Arbeiten und Regale mit Zeitschriften, Büchern und Filmen, die man sich ausleihen oder vor Ort ansehen kann. Nachdem wir am ersten Tag oben waren, blieben wir jetzt für ein paar Stunden unten bei den Kiddies. Dafür hatten wir jetzt Tische. Erneut gegen 14 Uhr machten wir uns auf in Richtung Sydney Zentrum, um ein cooles, hipster Notizbuch zu finden. Wir fanden stattdessen ein leckeres Thai Restaurant und bestellten Gericht 21.

Bondi Beach

Ein Stück weiter fanden wir uns plötzlich inmitten eines großen Platzes wieder, auf dem sich eine große Grünfläche befand. Vollgestellt mit diversen asiatischen Ständen diverser asiatischer Länder. Das Sydney Rice Festival. Und wir waren sieben Minuten vorher essen. Super. Wir überquerten den Platz und begaben uns weiter in Richtung Chinatown. Wir bestellten uns ein paar „Emperor Puffs“, mit Vanillesauce gefüllte Teigbällchen und liefen einmal quer durch die gesamte Fußgängerzone. Weil das Licht und die Atmosphäre so angenehm und gleichzeitig irgendwie beeindruckend war, liefen wir einfach kreuz und quer durch die Straßen. Links und rechts gesäumt von Gebäuden unterschiedlicher Architekturperioden. Von alten, roten Backsteinhäusern mit zerklüfteter Fassade, bis hin zu Neubauten mit komplett verspiegelter Glasfassade, war alles dabei. Wir spazierten am ANZAC Memorial vorbei und blieben ein paar Minuten im Park auf einer Parkbank sitzen.

Bondi Beach

Als Robbin einfiel, dass er noch unbedingt was erledigen muss, bewegten wir uns schnellen Schrittes in Richtung Busstation, die uns glücklicherweise fast direkt nachhause brachte. Wir besorgten uns noch etwas zu Essen im Supermarkt und liefen bergauf in Richtung Unterkunft. Unsere Flatmates waren alle zuhause und bereiteten sich auf einen Abend auswärts vor. Sprich: Vorglühen mit diversem Ssssuuuufff. Wir wollten allerdings lieber verschiedene Sachen erledigen und uns über Vans erkundigen. In der Nacht kamen alle Leute wieder und es wurde nochmal richtig laut. Die Musik ballerte, die Leute sangen und knallten fröhlich die Türen. Die Beschwerde einer Italienerin aus dem oberen Stockwerk wurde komplett von der Musik übertönt und ich schaffte es mich mit meiner eigenen Musik in den Schlaf zu schaukeln. Doom Metal sei dank. Robbin bekam von diesem Trubel überhaupt nichts mit. Glück gehabt!

Song des Tages und gleichzeitig die perfekte Einschlafhilfe, wenn andere Flatmates hart abgehen: Electric Wizard - Satanic Rites Of Drugula

Wer bei meinem Travelmate vorbeischauen möchte kann dies bei Instagram tun: @outback_robbin.

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Instagram, mate.

n.ruegge

Hi, I'm Nils from Berlin, Germany 🇩🇪. Sometimes I take some random pictures, play drums or ride my motorcycle. Cheers! ~Currently in Australia 🇦🇺~

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