Australien 2017

Tag 1 - Sydney

Um dem kommenden Jetlag entgegenzuwirken, wollten wir eigentlich um 9Uhr aufstehen und die ersten Punkte auf unser to-do Liste erledigen. Bankkonto, Simkarte, Steuernummer, Kaffee. Ich konnte aber überhaupt nicht einpennen und bin bis 5 Uhr morgens regelmäßig aufgewacht, weil ich noch in der Berliner Zeitschleife gefangen war. Nach 2 Stunden Schlaf habe ich mich erstmal mit meinem Apfelrechner ins Wohnzimmer gesetzt und ein paar Infos rausgesucht. Weil ich gegen 9 Uhr wieder müde wurde, habe ich mich dann nochmal hingelegt und gegen 14 Uhr kam ein sichtlich erschrockener Robbin an mein Bett gestürmt, der ja überhaupt nicht solange pennen wollte, weil der halbe Tag dann schon weg sei: „Diggi is schon 14 Uhr, wir müssen loouus!“ Gesagt, getan, schön bergab in Richtung Double Bay Zentrum, wo es Kaffee und auch die anderen weniger wichtigen Punkte auf unserer to-do Liste zu erfüllen galt. Punkt 1: Kaffee! Dazu ein Toast + Topping, Lecker. Punkt 2. Bank: Georg, ein griechischer Angestellter der Westpac Bank, der seit 8 Jahren in Sydney lebt und jedes Jahr einmal zu seiner Familie fliegt, half uns schnell ein Konto zu eröffnen und versicherte uns anschließend die Verfügbarkeit der Kreditkarten in wenigen Tagen. Wunderbärchen.

Kaffee am Nachmittag

Punkt 3: Sim-Karte. Ein paar Minuten Fußmarsch entfernt befindet sich Bondi Junction, wo sich Busse und Bahnlinien kreuzen und sich auch diverse Einkaufsmöglichkeiten befinden. Im Einkaufszentrum suchten wir den Telstra Shop, um uns eine Simkarte zu kaufen. Die Suche nach diesem sollte sich aber schwieriger gestalten, als angenommen. Der Eingang befindet sich im Erdgeschoß, das aber im Gesamtlevel des Einkaufszentrums die 3 war. Wir wussten nicht genau in welchem Stockwerk wir den Shop finden, also testeten wir erstmal die vorhandenen Rolltreppen auf ihre Funktionstüchtigkeit. 3-4-5-4-3-2-1-2-3-4-5, Fahrstuhl, 1- Infokarte - Telstrashop - 2 HiFi Markt. Angekommen. Also schnell in die Mobilephone Abteilung und 2 Simkarten geordert. Robbin hat die erste direkt bezahlt. Da ich die Karte nicht lang genug auf dem Scanner gehalten hab, ist erstmal das Kassensystem gecrasht. System Error. Beim zweiten Anlauf lief dann alles glatt. Im WLAN des Centers wollten wir unsere Simkarten direkt aktivieren, aber dachten uns dann, wir fahren erstmal ein bisschen weiter Sydney erkunden. Nachdem wir uns eine Opal-Karte (für Bus und Bahn) besorgt hatten, nahmen wir uns noch etwas zu essen vom Vietnamesen mit und machten uns auf den Weg in Richtung Sydney Zentrum. Was kennt jeder? Die Oper. Lets go!

„Random Guy setzt Kopfstoß ein. Diese Attacke ist nicht sehr effektiv..."

Angekommen am Wasser und in Sichtweite der Harbourbridge, erblickten unsere deutschen, bierdürstigen Augen einen Liquorshop. Bier gibt es nämlich nicht normal im Supermarkt, sondern wie in Norwegen die hochprozentigeren alkoholischen Getränke, in speziellen Schnapsläden. Die Preise sind natürlich auch höher als das Pilsator für 60 Cent beim Späti an der Ecke, aber was soll’s. Ein kühles Bierchen auf den Treppenstufen der weltberühmten Oper zu trinken, ist zwar eigentlich nicht so ganz legal, doch wir konnten nicht widerstehen und haben angestoßen. Wir wurden nicht erwischt. Der Verkäufer wies uns freundlicherweise auf die Papiertütenpflicht hin, um in der Öffentlichkeit Alkohol trinken zu können... Unser somalischer Uber-Fahrer von Tag 0 (Uberfahrer, nicht Überfahrer - wir wurden nicht überfahren, zum Glück nur uberfahren. Hehehe…), gab uns den Tip, dass die Bahnen nicht die ganze Nacht fahren, sondern irgendwann die letzte Bahn fährt. Daran haben wir natürlich nicht so wirklich gedacht und so standen wir auf dem Rückweg um 22:40 Uhr vor verschlossenen Türen zum Bahnsteig. Dumm gelaufen. Taxi? Zu teuer. Bus? Keine Ahnung welchen. Egal, erstmal in Richtung Osten. Passt schon. Passte sogar sehr gut. Wir erkannten die Gegend ungefähr wieder und waren wieder in Nähe des Einkaufzentrums vom Mittag. Von hier war der Weg nicht allzu weit, auch wenn es nochmal gut bergauf ging. Das Highlight waren fünf angetrunkene Jugendliche, von denen einer seine zugesoffene Birne zweimal an die Heckscheibe eines parkenden Autos rammte und es lautstark rummste. Kopf und Scheibe blieben ganz, doch ich würde den Sieg der Scheibe zuschreiben. Glückwunsch. Und falls du das liest: Volltrottel hahaha…

Brrrzzzzl

Da wir uns wie gesagt noch ziemlich in der Mitteleuropäischen Zeit befanden, waren wir am Abend hellwach und hatten überhaupt kein Bock am Kissen zu horchen. Wir setzten uns ins Wohnzimmer, das komischerweise um 23 Uhr schon total leer war und machten uns einen Plan für die kommende Zeit. Meine Simkarte machte keine Probleme, Robbins wurde aber irgendwie nicht aktiviert und so war uns klar, dass wir am nächsten Tag nochmals den Hifi Laden suchen mussten. Jetzt wussten wir wenigstens wo er sich befindet (wir sollten uns dennoch nochmals verlaufen…) Als gegen 4:30 Uhr die ersten Frühaufsteher im Haus erwachten und sich für die Arbeit fertig machten, und uns mit ihren ziemlich verschlafenen, fragenden Augen erblickten, realisierten wir die Uhrzeit und gingen kurz darauf schlafen. Linksverkehr ist noch nicht ganz in meinem Kopf angekommen. Da ich in London damals fast den Bus übersehen hätte, bin ich hier etwas vorsichtiger. Ich will ja nicht am ersten Tag schon abnippeln.

Passend dazu der Song des Tages: Witchcraft - White Light Suicide.

Wer bei meinem Travelmate vorbeischauen möchte kann dies bei Instagram tun: @outback_robbin.

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n.ruegge

Hi, I'm Nils from Berlin, Germany 🇩🇪. Sometimes I take some random pictures, play drums or ride my motorcycle. Cheers! ~Currently in Australia 🇦🇺~

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